Geschichte
Die Geschichte und die Anfänge der BAG Kleinsäuger. Es begann in den Jahren 1977/78. In der damaligen DDR gab es zahlreiche Organisationen mit Hunderttausenden von Mitgliedern, die sich mit der Heimtier- und Haustierhaltung aktiv beschäftigten. Diese Organisationen und Vereine wurden massiv staatlich und gesellschaftlich gefördert, denn so war es möglich, die unterschiedlichen Klassen und Schichten über ihr Hobby zu vereinen. Für jede Tiergruppe gab es eine Organisation oder Fachgruppe. Nur die Halter und Züchter von sogenannten Futtertieren hatten keine eigene Organisation. Die Chinchillazüchter merkten, dass eine geplante kommerzielle Nutzung, im Rahmen des VKSK, des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter, was angestrebt wurde, nicht funktionierte und einige Schlangen und Reptilienzüchter hatten sicher bei der einen oder anderen Maus oder dem einen oder anderen Hamster Skrupel oder Probleme sie zu verfüttern. Einige Hamster und Rennmäuse wehrten sich trefflich und eine Schlage, die von einer Mongolen-Rennmaus einmal gebissen wurde, hat nie wieder in ihrem Leben so etwas angerührt. Auch nicht im toten Zustand.
Da auch einige Tiergärten und Universitäten, besonders der Tiergarten Berlin und die Martin-Luther-Universität Halle intensiv durch enge Kontakte zu entsprechenden Einrichtungen in der UdSSR und der Mongolischen Volksrepublik sich den Kleinsäugern annahmen, die auch für die Heimtierhaltung geeignet waren, wurde der Entschluss gefasst, alle diejenigen zusammenzuführen, die sich für das Interessengebiet engagieren wollen. Der Kulturbund der DDR hatte die Aufgabe, eine entsprechende Gruppe zu gründen und aktiv zu unterstützen. Ein Verein mit Mitgliedern und Mitgliedsbeiträgen ist nicht nötig gewesen, denn alles, was nötig war, wurde vom Kulturbund oder von beteiligten Partnern bezahlt bis hin zu Exkursionen und den Getränken und den kulinarischen Kleinigkeiten bei den Versammlungen. Eine Mitgliederliste reichte aus, Adresse für Einladungen und, wenn vorhanden, eine Telefonnummer.
Es wurde dann am 23. Juni 1979 die ZAG Kleinsäuger im Tierpark Berlin im Grünen Salon gegründet. Der erste Vorsitzende war Dr. Joachim Haensel vom Tierpark Berlin. Die ersten Mitglieder waren neben interessierten Laien, Mitarbeitern von Tiergärten und besonders Zoohändler, die das Potential der neuen Heimtiergruppe erkannt hatten. Durch Publikationen in Terraristik- und sogar in ornithologischen Fachzeitschriften, wie "Der Falke", stieg die Mitgliederzahl in den ersten Jahren sprunghaft an. Dies war besonders auch im Bereich der Tiergärten und Zoos der DDR bedeutend, denn so eine Interessenorganisation gab es in Deutschland und auch in Europa adäquat nicht.
In der Folgezeit wurden dann in Berlin und Erfurt territoriale Fachgruppen gegründet, um sich auch im kleineren Rahmen treffen zu können. Aufgrund der Papierknappheit waren die Mitglieder der ZAG Kleinsäuger gezwungen, ihre wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und in Fachmagazinen durchzuführen. Das geschah ab 1979 regelmäßig und entsprechend der Entwicklung der Medien dann auch mit Schwarz-Weiß- und in Farbfotos.
Wissenschaftliche Arbeiten wurden auch im Rahmen der Erforschung der heimischen Natur geleitet und waren auch ein wesentlicher Grund für das hohe Interessen, dass die ZAG in Universitäten und an Tiergärten hatte. Spezialisten für Fledermäuse waren genauso in den Reihen wie Gewöllanalytiker und Spezialisten für Mäuse und Schläfer. Oft waren es auch die Mitglieder, die als erste mit Neuigkeiten und dem ersten Nachwuchs aus den Einrichtungen der Tiergärten versorgt wurden, die besonders Kleinsäugetiere aus anderen Tiergärten der Welt importierten.